Autobiografie mit Fotos
Teil 13
LJ 02.05.2010
Die Enten fühlen sich hier so wohl, dass man sie – paarweise oder allein – auf den Nachbarstraßen laufen sieht. Autos und Radfahrer halten an und lassen sie die Straße überqueren. Dann geht der Erpel voran, und die Ente schaut, ob das Auto angehalten hat, und folgt erst dann.

Mein Sohn Slava füttert Enten am Pappelsee. Osnabrück 2007

Diese Fotos entstanden im Winter, Anfang Januar. 2010 hatten wir einen langen und kalten Winter. Mehr als zwei Monate lang lag Schnee! Die Regionalzeitung NOZ veröffentlichte einen Artikel mit dem Titel „Wir haben die Nase voll!“.
So etwas passiert uns in unseren 24 Jahren in Deutschland nur einmal.

Damit den Enten nicht zu kalt wird, wurde dem See warmes Wasser zugeführt.
Am 1. Februar 2011 wurde ich in die Deutsche Gesellschaft für Photographie aufgenommen. Ich wurde vom Fotografen Ibo Minssen und dem Kunstsammler Karsten Fricke empfohlen.

Urkunde über meine Aufnahme als Mitglied der DGPh.
Danach konnte ich mich in Deutschland als Berufsfotograf registrieren lassen.
Jivan Gasparyan
Am 8. Oktober 2011 traf Jivan Gasparyan, ein armenischer Musiker und Komponist, Experte für armenische Nationalmusik und Meister der Duduk, in Osnabrück ein.
Nach dem ersten Auftritt gingen Emma und ich hinter die Bühne, um Jivan zu treffen. Ich stellte ihn meiner Frau, die väterlicherseits Armenierin ist, vor und bat ihn um Erlaubnis, ein Foto von ihm machen zu dürfen. Jivan bot mir an, mit ihm Wodka zu trinken. Natürlich lehnte ich ab, was dem Musiker zwar missfiel. Aber er war einverstanden, fotografiert zu werden.

Jivan Gasparyan tritt beim Morgenland-Festival auf. Osnabrück 2011

Jivan Gasparyan
Reinhold Messner
Am 14. Dezember 2011 jährte sich Raoul Amundsens Erstbereisung des Südpols zum 100. Mal. Passend dazu kam Reinhold Messner, der italienische Bergsteiger, der als Erster alle 14 Achttausender der Welt bestieg sowie den Nord- und Südpol "eroberte", am 6. Dezember 2011 nach Osnabrück, um sein Buch „Der Pol“ vorzustellen.
Ich kaufte zwei seiner Bücher, „Nanga Parbat“ und „Der Pol“, und als er sie signierte, erzählte ich ihm von meiner Arbeit im kirgisischen Tien Shan. Reinhold war keineswegs arrogant, sondern entgegenkommend, offen und freundlich.
Das Buch „Der Pol“ mit Messners Autogramm schenkte ich meinem Sohn.

Reinhold Messner spricht über seine "Eroberung" des Südpols.

Reinhold Messner signiert seine Bücher.

Reinhold Messner am 6. Dezember 2011 in Osnabrück
Georg Stefan Troller
Im Oktober 2012 lud das Literaturbüro Westniedersachsen den 1921 in Wien geborenen Schriftsteller Stefan Georg Troller nach Osnabrück ein.
Als es 1938 zum Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich kam, floh er im Alter von 16 Jahren in die Tschechoslowakei und von dort nach Frankreich, wo er bei Kriegsausbruch interniert wurde. Beim Einmarsch der Deutschen gelang ihm mit zwei anderen Inhaftierten die Flucht aus dem Lager. Sie wollten per Anhalter über die Front und sich den Franzosen anschließen. Dabei hatten sie großes Glück, denn es hielten deutsche Soldaten auf Motorrädern und nahmen sie mit, ohne ihre Ausweise zu kontrollieren. <...>
1941 erhielt er in Marseille ein Visum für die USA. Die Eltern konnten über Portugal fliehen. 1943 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und war bis 1946 US-Soldat. Er war am 29. April 1945 an der Befreiung und Dokumentation des KZ Dachau sowie am 1. Mai 1945 an der Einnahme Münchens beteiligt. Aufgrund seiner Deutschkenntnisse wurde er von der US-Armee bei der Vernehmung von Kriegsgefangenen eingesetzt. Zudem wurde er Reporter des Armeesenders Radio München. (Wiki)

Georg Stefan Troller liest sein neues Buch „Paris geheim“. Osnabrück 17.10.2012
Nach Kriegsende versuchte Troller in Österreich heimisch zu werden, fühlte sich dort jedoch fremd.
Ab 1952 war er für Medien aus den USA, Kanada, Österreich und der Bundesrepublik Deutschland Paris-Korrespondent (in Rundfunk, Fernsehen und Presse). In Deutschland wurde er vor allem als WDR-Fernsehreporter in seiner Sendung "Pariser Journal" (1962–1971) bekannt. Von 1971 an war Troller Sonderkorrespondent des ZDF mit Sitz in Paris. (Wiki)

Georg Stefan Troller signiert sein Buch „Paris geheim“. Osnabrück, 17.10.2012

Zwei Jahre später stellte Georg Stefan Troller den Gästen sein neues Buch „Mit meiner Schreibmaschine“ vor. Osnabrück 2014
Zu seinem 100. Geburtstag wurde er in mehreren Hörfunk- und TV-Beiträgen gewürdigt. 2021 erhielt er nach zahlreichen früheren Ehrungen das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. (Wiki)
Günter Grass
Am 23. Januar 2014 besuchte Günter Grass, deutscher Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger 1999, Osnabrück.
Er las im Rathaus aus seinen Büchern und beantwortete Fragen der Gäste.

Günter Grass. Osnabrück 2014

Günter Grass liest einen Auszug aus seinem Buch. Osnabrück 2014
Nach dem Treffen wollte ich seine Bücher kaufen, aber es stellte sich heraus, dass ich mein Geld zu Hause vergessen hatte. Abends erzählte ich Emma davon. „Nächstes Mal“, antwortete meine Frau. Nein, dachte ich, vielleicht gibt es kein nächstes Mal.
Am nächsten Tag kaufte ich in der Buchhandlung drei seiner Bücher, alle, die verfügbar waren: „Die Blechtrommel“, „Im Krebsgang“ und „Katz und Maus“.
Im Walhalla Hotel fragte ich, ob der Schriftsteller dort wohnte. „Er frühstückt gerade“, war die Antwort. Ich wartete. Als Günter Grass erschien, bekam ich ein Autogramm und fragte ihn, ob ich ihn fotografieren dürfte.
Hier ist das Foto auf der Bank …

Günter Grass auf einer Bank vor dem Hotel Walhalla. Osnabrück 2014